Published / Publiziert: 11.3.2022
Der Einfluss von COVID-19-bezogenen Schutzmaßnahmen auf den Gesundheits- und Fitnesszustand von Grundschulkindern in Österreich: Eine Längsschnittstudie mit Daten von 708 Kindern, die vor und während der laufenden COVID-19-Pandemie gemessen wurden
LINK to the open access publication / LINK zur vollständigen Publikation: https://doi.org/10.3390/sports10030043
Abstract:
The COVID-19-related closing of schools and sport facilities resulted in major changes to daily routines worldwide. It was the aim of this study to investigate the impact of COVID-19-related mitigation measures on the health and fitness status of primary school children in Austria. Seven hundred and eight primary school children (7–10 years old) participated in the longitudinal study. Data on height, weight, waist circumference, and fitness were collected before (September 2019) and during the course of the COVID-19 pandemic (June 20, September 20, March 21, June 21). A significant increase in EQUI BMIAUT (ηp2 = 0.087) and significant changes (ηp2 = 0.355) in waist circumference were found. Cardiorespiratory endurance (ηp2 = 0.440) and action speed (ηp2 = 0.221) decreased dramatically following lockdowns/school closures. In contrast, muscle strength showed no significant changes. The COVID-19-related mitigation measures intended to contain a communicable disease resulted in an acceleration of the pre-existing pandemic of overweight and obesity. The adverse combination of increasing BMI and the loss of physical fitness is likely to result in long-term negative effects on the health status of growing and developing individuals. Health professionals should therefore not only support further longitudinal observations of this “non-communicable disease” but also support intervention programs to reverse this worrying side-effect of COVID-19-associated containment policies.
Zusammenfassung:
Die COVID-19-bedingte Schließung von Schulen und Sportstätten hat weltweit zu großen Veränderungen im Alltag geführt. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen von COVID-19-bezogenen Minderungsmaßnahmen auf den Gesundheits- und Fitnesszustand von Grundschulkindern in Österreich zu untersuchen. An der Längsschnittstudie nahmen 708 Grundschulkinder (7–10 Jahre alt) teil. Daten zu Größe, Gewicht, Taillenumfang und Fitness wurden vor (September 2019) und im Verlauf der COVID-19-Pandemie (20. Juni, 20. September, 21. März, 21. Juni) erhoben. Es wurden ein signifikanter Anstieg des EQUI BMI AUT (ηp2 = 0,087) und signifikante Veränderungen (ηp2 = 0,355) des Taillenumfangs festgestellt. Kardiorespiratorische Ausdauer (ηp2 = 0,440) und die Handlungsgeschwindigkeit (ηp2 = 0,221) nahmen nach Lockdowns/Schulschließungen dramatisch ab. Im Gegensatz dazu zeigte die Muskelkraft keine signifikanten Veränderungen. Die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 zur Eindämmung einer übertragbaren Krankheit führten zu einer Beschleunigung der bereits bestehenden Pandemie von Übergewicht und Adipositas. Die ungünstige Kombination von steigendem BMI und dem Verlust der körperlichen Fitness führt wahrscheinlich zu langfristigen negativen Auswirkungen auf den Gesundheitszustand von wachsenden und sich entwickelnden Personen. Angehörige der Gesundheitsberufe sollten daher nicht nur weitere Längsschnittbeobachtungen dieser „nicht übertragbaren Krankheit“ unterstützen, sondern auch Interventionsprogramme unterstützen, um diese besorgniserregende Nebenwirkung der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 umzukehren.